Mehr als 100 Feuerwehrfrauen und –männer von 10 Feuerwehren im Kreisfeuerwehrverband Fritzlar-Homberg trafen sich am Samstag, den 28. September 2019 zur „Sternübung 2019“ in Knüllwald-Niederbeisheim.

Ein Team der Kreisausbilder hatte, gemeinsam mit den Feuerwehren der Gemeinde Knüllwald, die „Sternübung“ organisiert.

Auch die Bad Zwestener Feuerwehr war mit einer Gruppe, dem Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF 20) sowie Betreuern nach Knüllwald gereist.

Die Gruppe setzte sich aus Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren Bad Zwesten, Niederurff und Oberurff-Schiffelborn zusammen.

Bei der „Sternübung“ wurden an Stationen in Berndshausen, Lichtenhagen, Niederbeisheim, Oberbeisheim, Remsfeld und Rengshausen interessante und anspruchsvolle Ausbildungsinhalte angeboten.

Die dort abzuarbeitenden Einsatzszenarien stellten die Einsatzkräfte vor Herausforderungen die zum Teil im üblichen Übungsbetrieb nicht so umfangreich geübt werden können. Neben den Übungsszenarien waren auch die fremden Örtlichkeiten bei den Übungen sehr interessant. Ist man zu Hause mit der Bebauung und der Topografie vertraut, mussten in Knüllwald verschiedene Objekte angefahren werden, die den Einsatzkräften unbekannt waren.

Nach einer kurzen Begrüßung um 9:00 Uhr durch Bürgermeister Jürgen Roth, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Fritzlar-Homberg und Kreisbrandmeister Björn Nöchel sowie dem Gemeindebrandinspektor der Gemeinde Knüllwald Carsten Löffler ging anschließen die „Sternübung“ los.

Mit einem Vortrag über die „Besonderen Gefahren bei Einsätzen mit Photovoltaik-Anlagen“, durch Markus Frommann, wurde eine Unterrichtseinheit im Rahmen der „Truppmann Teil 2-Ausbildung“ abgedeckt, die in den einzelnen Städten und Gemeinden sonst so nicht angeboten wird.

Gegen 10:00 Uhr wurden dann die Feuerwehren zu den unterschiedlichen Ausbildungsorten geschickt, um die verschiedenen Einsatzszenarien nacheinander abzuarbeiten.

Koordiniert und gesteuert wurden die „Einsätze“ durch den Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) des Schwalm-Eder-Kreises, der in Homberg (Efze) stationiert ist. In dieser mobilen Leitstelle sorgten die Funkerinnen und Funker sowie die Übungsleitung für einen reibungslosen Ablauf der „Sternübung“. Nachdem die Feuerwehren jeweils drei Ausbildungseinheiten absolviert hatten, wurden sie gegen 12:30 Uhr zum gemeinsamen Mittagessen zum Feuerwehrhaus in Niederbeisheim gerufen.

Essenausgabe an der Feldküche der Feuerwehr Gudensberg

Dort hatten die Kameraden der Feuerwehr Gudensberg ein leckeres Mittagessen mit Nudeln und Hackfleischsoße zubereitet, das den Einsatzkräften sehr gut schmeckte.

So gestärkt ging es am Nachmittag weiter mit den anderen Einsatzszenarien.

Da die Ausbildungseinheiten zum Teil sehr umfangreich waren, war es zeitlich leider nicht möglich, dass jede Feuerwehr alle Stationen anfahren konnte.

Die Stationen im Einzelnen:

– Schwimmbad Rengshausen

Gasaustritt aus einem Flüssiggastank. Badegäste im Schwimmbad und Besucher auf dem nahen Sportplatz mussten evakuiert werden. Das austretende Gas wurde mit einem Wassernebel niedergeschlagen.

Das austretende Gas wird mit einem Wassernebel niedergeschlagen

– Dorfgemeinschaftshaus Rengshausen

Aus einem KFZ-Anhänger trat eine unbekannte Flüssigkeit aus. Eine Person in der Nähe war durch austretende Dämpfe bewusstlos geworden und musste gerettet werden. Die GAMS-Regel bei Gefahrguteinsätzen kam zur Anwendung.

Der Angriffstrupp geht zur Erkundung vor.

– Forsthausstraße Lichtenhagen

Ein Arbeiter lag bewusstlos in einem Kanalschacht. Zur Schachtrettung musste ein entsprechender Leiterbock gebaut werden. Da auf dem Bad Zwestener HLF 20 ein Dreibein mitgeführt wird, wurde diese zeitsparende Möglichkeit gewählt.

Das Dreibein wird zur Schachtrettung vorbereitet

– Ehemaliger Bahnübergang bei Oberbeisheim

Eine Unfallstelle musste bei fließendem Verkehr abgesichert werden.

Die Verkehrssicherung wird vorbereitet

– Tiergartenschule in Remsfeld

Nach einem Brand im Schulgebäude befand sich eine Person auf dem Dach und musste über eine 3-teilige-Schiebeleiter gerettet werden.

Der Angriffstrupp geht über die 3-teilige-Schiebeleiter vor

– Kalksteinwerk Remsfeld

Ein Arbeiter war unter einem Arbeitsgerät eingeklemmt. Das Arbeitsgerät musste mit Lufthebekissen angehoben werden. So konnte der Arbeiter befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden.

Das Arbeitsgerät wurde mit Lufthebekissen angehoben und die verletzte Person kann gerettet werden

– Löschteich in Berndshausen

Es wurde die Wasserentnahme an einem offenen Gewässer und die Wasserabgabe über einen Werfer geübt.

Die Saugleitung wird für die Wasserentnahme vorbereitet

– LKW-Werkstatt Niederbeisheim

Eine Person lag eingeklemmt in einer Arbeitsgrube. Durch laufende Dieselmotoren von Fahrzeugen war die Werkstattluft verunreinigt. Die Werkstatt musste belüftet werden. Danach konnte die Person mit hydraulischem Rettungsgerät befreit und an den Rettungsdienst übergeben werden.

Die verletzte Person wird mit einen Spin-Board aus der Grube der Werkstatt gerettet

– Feuerwehrhaus Niederbeisheim

Durch das DRK Schwalm-Eder wurde die „Erste-Hilfe-Kenntnisse“ abgefragt.

Um 17:00 Uhr wurde die „Sternübung 2019“ beendet und die Feuerwehrfrauen und –männer trafen sich zur Abschlussbesprechung am Feuerwehrhaus in Niederbeisheim.

Es war ein vielfältiger Übungstag bei dem viele interessante Szenarien geübt werden konnten. Die Einsatzkräfte waren sich einige, dass neue Eindrücke, Anregungen und Ideen mit nach Hause genommen werden können. Auch wurden Schwachpunkte aufgezeigt, die durch weitere Übungen in die Standortausbildung übernommen und abgestellt werden können.

Ein positiver Aspekt bei der Sternübung war auch die Zusammensetzung der Gruppe, da die Teilnehmer aus den Einsatzabteilungen Bad Zwesten, Niederurff und Oberurff-Schiffelborn kamen. Es konnte die Zusammenarbeit geübt werden, da auch im täglichen Einsatzablauf, je nach Alarmstichwort, Feuerwehreinsatzkräfte aus allen Standorten am Einsatzort zusammenarbeiten. Auch lernten die Kameradinnen und Kameraden so das Hilfeleistungslöschfahrzeug 20 (HLF 20) mit seinen verschiedenen Einsatzmöglichkeiten besser kennen.

V.l.n.R.: Bastian Herbig, Tom-Lukas Höpfner, Patrick Bornkessel, Vanessa Böth, Lukas Herbig, Heiko Wahl, Julian Köhler, Jannik Michel und Christoph Jordan.
Nicht auf dem Bild sind die Betreuer Andreas Böth, Mario Mach und Horst Schäfer

Müde und Zufrieden traten die Feuerwehren um 17:30 Uhr wieder ihre Heimreise an, um dann zuhause wieder die Fahrzeuge und Geräte für die künftigen Einsätze bereit zu machen.