Vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Zwesten gab es eine Pflichtfeuerwehr.
In alten Aufzeichnungen wird berichtet, dass im Jahre 1887 die Gemeinde zum Preis von 1.587 Mark von der Glockengießerei und Feuerspritzenfabrik Heinrich Kurz in Stuttgart eine vierrädrige Saug- und Druckfeuerspritze erworben hatte. Diese Spritze war vermutlich bis 1934 im Einsatz.
16.02.1928, Gründung der Feuerwehr Zwesten
Die Ausrüstung bestand aus 30 Metern Schläuchen, einer Saug- und Druckfeuerspritze, 29 Eimern, einigen Einreißhaken sowie zwei Leitern.
02.12.1930, Antrag an die Gemeinde für eine elektrische Beleuchtung im Spritzenhaus
26.12.1932, erstes Wintervergnügen
04. und 05.02.1933, Theaterabende „Die Feuerwehr von Bimmelhausen“ im Gasthaus „Zur Krone“. Der Erlös wurde verwendet, um Stoff für Uniformen zu kaufen, die von einem örtlichen Schneider genäht wurden.
16.02.1933, 5-jähriges Bestehen
Neben der damals noch strengen Dienstauffassung kam jedoch auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz. So wurde aus diesem Anlaß ein „Fäßchen Bier von 34 Litern“ getrunken.
01.09.1934, erste Satzung der Feuerwehr Zwesten beschlossen.
1934: Im neu gegründeten Spritzenverband mit der Gemeinde Niederurff wurde eine „Magirus-Motor-Spritze“ angeschafft.
1935: Teilnahme an der Bezirksfeuerwehrübung in Niederurff
1940 – 1945: Während des zweiten Weltkrieges und der dadurch bedingten Umstände bestand eine Frauenfeuerwehr sowie eine Jugendfeuerwehr.
Nach den Kriegswirren wurde die reguläre Arbeit der Feuerwehr wieder aufgenommen.
10.02.1947 wurde ein neuer Vorstand gewählt.
1951: Die erste elektrische Feuersirene wird angeschafft. Sie wird auf dem Kirchturm montiert. Die Anschaffungskosten betragen rund 2.700 DM.
Bau eines Schlauchturms am Spritzenhaus (heute an der Bushaltestelle „Mitte“ in der Brunnenstraße). Die Kosten für den Bau betragen rund 3.500 DM. Der Turm wurde anläßlich des Bezirksfeuerwehrfestes im Juni 1952 eingeweiht.
25.05.1952, Feier zum 25-jährigen Bestehen der Feuerwehr
12.08.1952, Scheunenbrand auf dem Grundstück Wagner in der Hinterstraße
06.09.1952, Dachstuhlbrand am Kirchturm durch einen Blitzschlag
1953: Einsatz bei einem Schwelbrand im Keller des Gasthauses „Zur Krone“. Hierbei wurde ein Toter gefunden, der wie es sich herausstellte Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Der Täter wollte durch den Brand die Spuren verwischen. Er konnte von der Polizei gestellt und verhaftet werden.
1954: Erstmals nahmen acht Kameraden an einem Grundlehrgang an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel teil.
Anschaffung einer elektrischen Sirene durch die Gemeinde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden Alarm von einem Hornisten verkündet.
14.07.1957, Brand der Baracke auf dem Grundstück der Gaststätte „Waldecker Hof“
04.11.1957, Brand der Schreinerei Dietzel
1959: Nachbarschaftliche Hilfeleistung bei Großbrand auf dem landwirtschaftlichen Anwesen Mohr in Kerstenhausen.
06.12.1960, Großeinsatz beim Hochwasser der Schwalm. In den Mühlen mussten das Vieh und der Hausrat geborgen werden.
1962: Die Feuerwehr erhält ihr neues Gerätehaus in der Kasseler Straße, das mit einem Kostenaufwand von 18.700 DM gebaut wurde.
Der Schlauchturm am alten Spritzenhaus in der Brunnenstraße wurde abgebaut und am neuen Gerätehaus wieder aufgebaut.
1964: Die Wehr wurde zwei Zimmerbränden gerufen.
Die Kameraden Paul und Friedrich Hoppe wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Friedrich Hoppe war Stellv. Leiter der Berufsfeuerwehren Wanne-Eickel und später in Herne. Der Brandoberrat ist im wohlverdienten Ruhestand und lebt in seiner Heimatstadt Herne.
1971: Die Gemeindevertretung bewilligt die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 8 und stellt die erforderlichen Mittel zur Verfügung.
01.01.1972, kommunale Gebietsreform
Aus den ehemalig selbständigen Gemeinden Betzigerode, Niederurff, Oberurff-Schiffelborn, Wenzigerode und Zwesten wird die „Gemeinde Zwesten“.
Am 20. März 1972 beschließt die Gemeindevertretung eine „Satzung für die Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Bad Zwesten“. Die bisherigen Satzung der einzelnen Gemeinden treten außer Kraft. Alle Ortsteile haben eigenständige Feuerwehren die unter der Gesamtleistung des Ortsbrandmeisters stehen. Erster Ortsbrandmeister wird Hermann Süße aus Zwesten und sein Stellvertreter August Schnegelsberg aus Oberurff-Schiffelborn.
06.05.1972: Mit einem großen Fest erfolgt die Übergabe des Löschgruppenfahrzeugs LF 8, Fahrgestell Opel-Blitz, Aufbau „Ziegler“. An den Kosten hat sich das Land Hessen mit 50 % beteiligt. Der Kreis Fritzlar-Homberg gewährt eine Beihilfe von 4.000 DM. Der Gemeindeanteil, einschließlich der Ausrüstung, liegt bei 28.000 DM.
29.05.1973, Gründung der Jugendfeuerwehr
1976: Aufgrund langanhaltender Trockenperioden kommt es zu zahlreichen Flächenbränden im Wald und in der Feldgemarkung
07. – 09.07.1978: Feiern zum 50-jährigen Bestehen der Feuerwehr Zwesten.
Die Feuerwehr hat 40 aktive Mitglieder, 75 passive Mitglieder, 16 Jugendfeuerwehrmitglieder und 10 Ehrenmitglieder.
In der Großgemeinde stehen 125 aktive Mitglieder in den Einsatzabteilungen zur Verfügung.
Die Wehren Niederurff und Oberurff-Schiffelborn haben jeweils ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) auf einem Ford-Fahrgestell.
Den Wehren in Betzigerode und Wenzigerode haben jeweils einen Tragkraftspritzenanhänger (TSA) der mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine zum Einsatzort gebracht werden muss.
Im Ortsteil Oberurff-Schiffelborn gibt es seit 1971 ebenfalls eine Jugendfeuerwehr.